Tipps aus der Praxis

Pfotenverband - worauf muss ich als Tierhalter/in achten?

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  • Der Verband darf nicht nass werden. 

Schützen Sie den Verband vor Umgebungsnässe, indem Sie vor dem Spaziergang einen Gefrierbeutel und darüber eine Socke oder Hundeschuh ziehen.
Entfernen Sie den Gefrierbeutel unbedingt, sobald Sie wieder zu Hause sind, spätestens jedoch nach 30 Minuten. Hunde schwitzen ausschließlich an den Pfoten, es kann sonst zu Staunässe und Hautentzündungen kommen.

  • Der Verband darf nicht angeknabbert werden.

Sobald Ihr Hund Interesse an dem Verband zeigt, müssen Sie mit geeigneten Maßnahmen (fester luftdurchlässiger Hundeschuh, Halskragen etc.) dafür sorgen, dass der Verband und die Haut umzu nicht angeknabbert oder beleckt wird. 

  • Der Verband darf nicht verrutschen.

Um ein Verrutschen bestmöglich zu verhindern ist der Verband im Fell/auf der Haut ihres Hundes festgeklebt. Entfernen Sie dieses Klebeband nicht. 
Sorgen Sie dafür, dass Ihr Hund wenig läuft. In manchen Fällen ist eine Hundebox sinnvoll, um den Bewegungsfreiheit einzuschränken. 
Beschränken Sie die Spaziergänge auf das Nötigste. Mit Verband sind maximal 10 Minuten pro Gang angeraten. (siehe auch Punkt 1. a))
Lassen Sie Ihren Hund nicht von der Leine. Die Leine sollte dabei nicht länger als 2 Meter sein, um ein Losrennen zu verhindern (keine Flexi-Leinen).


  • Ist der Verband nass geworden, angeknabbert oder verrutscht?

Melden Sie sich telefonisch unter 0441 479 00 und vereinbaren sie einen möglichst zeitnahen Termin (spätestens am Folgetag) zum Verbandswechsel.
An Wochenenden/Feiertagen/nach Anweisung: entfernen Sie den Verband, baden und trocknen Sie die Pfote und schützen sie dann mit einem Hundeschuh oder einer Socke. Vorsicht, dass die Fixierung der Socke, z.B. mit Leukoplast, nicht einschnürt. Achten Sie dann auch hier wieder auf die Punkte 1 bis 3.
Haben Sie Verbandsmaterial zu Hause und sind in der Lage einen neuen Verband anzulegen? Achten Sie unbedingt auf ausreichende Polsterung der Zwischenzehenbereiche aller Zehen (auch Daumen (vorne innen) und ggf. Wolfskrallen (hinten innen)). Achten Sie dann auch hier wieder auf die Punkte 1 bis 3.

Urin-/Harnprobe

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Bei der Gewinnung, Aufnahme und Lagerung einer Urin-/Harnprobe gibt es einiges zu beachten:

- mit sauberem Instrument auffangen (Untertasse, Suppenkelle, ideal wäre direkt in den   
    Urinbecher)
- nicht vom Boden aufziehen
- Harnprobe im Gefäß direkt nach dem Auffangen dicht verschließen und umgehend zur Praxis bringen (vorher nach den Öffnungszeiten schauen)
- nicht in den Praxisbriefkasten werfen (dieser ist direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt und wird nur spät abends geleert)
- nicht länger als eine Stunde zwischenlagern (bitte im Kühlschrank)
- nicht am Wochenende auffangen
- nicht abends nach Praxisschluss auffangen
- keine Verunreinigungen in der Probe (Katzenstreu, Gras, Erde...)

Bei Nichtbeachtung kann es sein, dass die Probe zwar untersucht werden kann, aber nicht aussagekräftig ist, etwa weil der Urin auskristallisiert oder mit Umgebungskeimen verunreinigt ist. Diese, im Ergebnis unbrauchbare Untersuchung, müssen wir trotzdem in Rechnung stellen. 

Eliminationsdiät - wie funktioniert das?

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Bei der Eliminationsdiät ist es wichtig, dass Ihr Hund (oder Ihre Katze) ausschließlich eine Proteinquelle gefüttert bekommt, das heißt, dass nur eine Sorte Fleisch gefüttert werden darf.
Auch bei Leckerchen, Snacks und Kauartikeln ist darauf zu achten! 

Ein Beispiel: Im Hauptfutter ist die Proteinquelle Straußenfleisch. Dann darf der Hund auch als Leckerchen nur reine Straußenfleischleckerchen bekommen und auch zum Knabbern gibt es nur Sachen vom Strauß. 

Diese "Single-Protein-Diät" muss für mindestens 12 Wochen durchgezogen werden, um der Haut und den Ohren genügend Zeit zur Heilung zu geben.
Erst nach frühestens 12 Wochen und abgeheilter Haut/Ohren und ohne Juckreiz, dürfte eine weitere Proteinquelle (z. B. Kängurufleisch) ausprobiert werden.
Auch hier ist wieder darauf zu achten, dass dann alles nur vom Känguru kommt (Futter, Snacks und Leckerchen).

So weit, so gut:
Leider ist nicht immer eindeutig zu erkennen, ob nur eine einzige Proteinquelle in Futter, Snacks und Leckerchen enthalten ist. Die Deklaration "Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse", sowie "mit ...." sollte sie stutzig werden lassen. Füttern Sie Ihrem Hund/Ihrer Katze ausschließlich Futter, Snacks und Leckerchen, mit eindeutiger Deklaration, wenn der Verdacht einer Unverträglichkeit oder Allergie besteht. 


Kotprobe vs. Sammelkotprobe

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Kotprobe: Hierbei handelt es sich um eine Probe (nicht den gesamten Haufen) von einem Kotabsatz. 

Sammelkotprobe: Bei einer Sammelkotprobe sammeln Sie über 3 Tage, also von mindestens 3 verschiedenen Kotabsätzen, eine Probe (nicht den gesamten Haufen). Alle Proben können in dem selben Gefäß  

gesammelt werden. Bitte lassen Sie sich dazu ein Kotsammelgefäß in der Praxis geben, alternativ gehen auch Urinbecher aus der Apotheke. 

Je Probe werden nur etwa eine kirschgroße Menge Kot benötigt. Dieser sollte frei von Streu, Erde, Gras oder Laub sein. 
Besonders bei Katzen ist darauf zu achten, dass die Probe frei von Katzenstreu ist, ggf. muss das Streu durch Zellstoff oder Zeitung ersetzt werden, um eine saubere Probe gewinnen zu können. Einen Klumpen Katzenstreu mit etwas Kot kann nicht im Labor untersucht werden und ist somit wertlos für die Diagnostik. 

Ekto-Parasitenschutz: Spot-on, Halsband oder Tablette? Was ist besser?

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Was besser ist, kann keiner beantworten, da alle Darreichungsformen unterschiedliche Eigenschaften haben.

Spot-on (Präparate zum Auftragen auf die Haut im Nackenbereich)

  • halten für max. 28 Tage. Der Wirkstoff wird über den Hautfettfilm abgegeben
  • sorgen dafür, dass Flöhe und Zecken gar nicht erst auf das Tier krabbeln (Repellierende Wirkung)
  • waschen sich bei wasserfreudigen Tieren und vor allem beim Shampoonieren ab
  • können zu Haarlosigkeit an der Auftragungsstelle und zu Juckreiz und Schuppenbildung führen
  • der Wirkstoff ist für empfindliche Menschen und Kinder am Tier zugänglich (über anfassen, ablecken etc.)
  •  ist giftig für Wasserorganismen und Fische (Gartenteich!) 
  • geringere Wirkstoffkonzentration in entfernten Bereichen von der Auftragungsstelle (wirken dadurch evtl. nicht am gesamten Tierkörper gleich gut)
  • kann bei Unverträglichkeit abgewaschen werden


Halsband

  • muss dauerhaft vom Tier getragen werden
  • hat eine Sollbruchstelle, um besonders bei Katzen Strangulationen zu verhindern
  •  ist giftig für Wasserorganismen und Fische (Gartenteich!)
  • sorgen dafür, dass Flöhe und Zecken gar nicht erst auf das Tier krabbeln (Repellierende Wirkung)
  • braucht 4 Stunden direkten Hautkontakt, bis Wirkstoff abgegeben wird
  • können zu Haarlosigkeit an der Auftragungsstelle und zu Juckreiz und Schuppenbildung führen
  • der Wirkstoff ist für empfindliche Menschen und Kinder am Tier zugänglich (über anfassen, ablecken etc.) 
  • geringere Wirkstoffkonzentration in entfernten Bereichen vom Halsband
  • kann bei Unverträglichkeit abgenommen werden


Tabletten (Verabreichung oral)

  • Wirkdauer, je nach Produkt 4 Wochen bis 3 Monate (oft auch länger)
  • wirkt an jeder Stelle des Körpers gleich
  • jeder Parasit muss einmal zubeißen/zustechen um das Gift aufzunehmen und wird erst nach dem Stich/Biss abgetötet
  • Wirkung kann nicht abgebrochen werden
  • kann bei Verabreichung zu vorübergehenden Magen-Darm-Symptomen führen (Erbrechen, Speicheln, Durchfall)
  • der Wirkstoff ist im Tier und nicht für empfindliche Menschen oder Kinder zugänglich
  • auch bei wasserfreudigen Tieren oder Shampoonieren bleibt die Wirkung bestehen


Was keines dieser Produkte kann:

  • kein Produkt ist frei von Nebenwirkungen
  • kein Produkt kann einen 100%igen Schutz bieten


"Zeckensaison"

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Durch weiter steigende Temperaturen und mildere Winter ist mittlerweile das ganze Jahr Zecken-Saison. 

In aktuellen Studien u.a. der TiHo Hannover hat sich gezeigt, dass Zecken auch bei geschlossener Schneedecke und wenig Sonneneinstrahlung aktiv sind und auf den nächsten Wirt lauern. Daher ist eine ganzjährige, lückenlose Zeckenprophylaxe für Hunde und Katzen besonders wichtig.

Während Zecken für die Erregerübertragung von Erkrankungen, wie z.B. die Babesiose und Anaplasmose, mehrere Stunden festgesaugt sein müssen, beginnt die Erregerübertragung von FSME bereits unmittelbar nach dem Stich (Zecken beißen nicht, sie stechen). 

Laut RKI gilt das Emsland als FSME-Risikogebiet, aber auch im Bereich in/um Hannover sind bereits 2016 zwei Hunde an der Frühsommer-Meningoencephalitis erkrankt.

Schützen Sie ihre Lieblinge mit wirksamen Präparaten und sammeln Sie Zecken ab, noch bevor sie zustechen können.

Weitere Informationen finden Sie auf www.esccap.de 

Entwurmung, für wen ist das überhaupt wichtig?

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Text folgt

Wer jetzt schon mehr wissen möchte, klickt auf die Homepage der ESCCAP und macht den "Entwurmungstest"

professionelle tierärztliche Ernährungsberatung